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| Augenblicklich verspürte ich das Bedürfnis, etwas ins Wasser zu werfen, mich zum Beispiel oder Gegenstände. |
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| Sehr wahrscheinlich wäre den Schildern nicht zu trauen. |
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| Die fleischlosen Schädel würden auf Wunsch entnommen werden, gebleicht, bemalt und im Beinhaus ausgestellt. |
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| Die Schatten der Seilbahngondeln wanderten über den Waldweg wie Schatten von Vogelschwärmen. |
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| Doch hielte Künstliches hundert Jahre durch, würde es auch ursprünglich werden. |
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| Wenn sich hier etwas verkaufte, dann Kunsthandwerk, aus Holz gefertigter Schnickschnack. |
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| Die Gedanken sind angenehm stumpf. |
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| Was für Geschichten und Vorstellungen hatten hier wohl stattgefunden und wie waren revolutionäre Ideen gescheitert? |
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| Warten wäre ein Hauptmerkmal der Sommerfrische. |
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| Ich würde denken, dass es zwei Arten von Sehnsucht geben müsste. |
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| Dann wird der Moment, wenn ich vom Wachzustand ins Dämmern gleite, Teil einer Erzählung sein. |
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| Und wüsste nun, wo Himmel und Hölle aufeinanderstießen: In St. Wolfgang. |
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| Anstatt einer arglosen Peter-Alexander-Lustspielhaftigkeit eine ätzende Negation des Seins. |
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| Besser noch Murmeltierfett, |
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| Höhensonnenbrand mit Spätfolgen. |
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| Die Verklärung wäre mein gutes Recht. |
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| Ein falscher Tritt und daraus folgend ein tödlicher Sturz. |
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| Am Herrgottswinkel wären Bildnisse von Heiligen. |
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| Welches das Verlieren erschweren soll. |
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| Das Sommerfrischezimmer erfüllt mehr als ausreichend meine Ansprüche. |
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| Am liebsten wäre ich sowieso an touristischen Orten, wenn dort keine Touristen wären. |
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| Das Idyll wäre in Frage gestellt. |
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| Die Frage würde sich stellen, was das Salzkammergut überhaupt wäre. |
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| Könnte ich mich auch vor eine Fototapete von Hallstatt stellen. |
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| Der Landschaftszoo wäre nun eine alpine Weltkulturerbesafari. |
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| Wie viele Fotoapparate von hier aus schon in die Tiefe gefallen wären? |
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| Die würde ich auf dem alpinen Weg hoch zum Salzbergwerk finden. |
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| Einmal klopft es an der Tür, ohne dass jemand davorsteht. |
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| Beim Aufstieg genügte schon. |
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| Für die meisten wäre meine Auszeit ihr Alltag. |
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| Ruhe, Bewegung, regelmäßiges Trinken von Wasser, keine fettsüßen Speisen. |
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| Je detaillierter ich mir die Sommerfrische vorstelle, desto verlockender die Aussicht darauf. |
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| Das Salzkammergut dieses Jahrhunderts ist sowieso längst eine Simulation von Sommerfrische. |
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| Diesen geheimen Stellen am Ufer einen verwunschenen Sommer lang. |
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| Dann wird meine Zeit im Hotelzimmer die Vergangenheit sein. |
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| Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, das Hotelzimmer zu verlassen. |
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| Nichts wird je den Moment und meinen Standpunkt dazu rekonstruieren können. |
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| Die Wegmarkierungen hätten die Farben der österreichischen Flagge, was mich seltsamerweise beschwingter wandern lassen würde. |
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| Die Esplanade wäre leer. |
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| Die Maßlosigkeit des Wunderbaren würde mich bisweilen überwältigen. |
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| Doch ich ließe mich nicht locken. |
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| Das wäre eine Vorstellung zu viel. |
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| alle Fotos: T. Förster (Hotelfotos: S. Petermann) |
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| Erschienen in |
Die Sommerfrische am Ende der Straße
fiktiver Reisebericht
52 Seiten
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Der weiße Globus
Geschichten
88 Seiten |
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| Zur Sommerfrische-Ausstellung der Galerie der Stadt Wels | Fotos von der Vernissage |
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